In jedem Elektroauto steckt eine grosse, schwere Batterie, die mit Mineralien aus der ganzen Welt gefüllt ist. Tonnen Lithium, Kobalt, Bauxit und andere Mineralien werden abgebaut, verarbeitet und hinterlassen dabei manchmal eine Spur von Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung. Ist das das Elektroauto und die Energiewende also schädlicher für die Umwelt als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren?

Eines bleibt unumstritten, immer wenn wir Menschen etwas konsumieren, müssen dazu Ressourcen abgebaut und verarbeitet werden. Das geht nicht in grossen Massen, ohne Spuren in der Natur und Umwelt zu hinterlassen. Es gibt aber grosse Unterschiede bei der Art und Weise, wie die Ressourcen abgebaut und verarbeitet werden, wie auch in der Menge. Und bin ich über einen interessanten Beitrag in der Washington Post gestolpert, mit einer eindrücklichen Visualisierung, welche ich mit aktuellen Zahlen der International Energy Agency (IEA) erneuert und gleich umgerechnet habe.

Ein eindrücklicher Vergleich, wie ich finde. Wenn man weiter berücksichtigt, dass die fossilen Brennstoffe nach dem Abbau noch energieintensiv bearbeitet werden, um sie im Anschluss lediglich zu verbrennen, dann ist es um so erschreckender. Hingegen sind die Mineralien, welche für die erneuerbaren Energien gewonnen werden, weitestgehend recycelbar. Und da wieder entsteht eine neue, wenn möglich, inländische Kreislaufwirtschaft, sodass in Zukunft weniger abgebaut werden muss, und die Ressourcen im Land bleiben und wieder verwendet werden können.

Und wenn wir schon den Blick in die Zukunft wenden, natürlich steigt der Bedarf der Mineralien mit dem Voranschreiten der erneuerbaren Energien. Auch dazu gibt es von der IEA eine Hochrechnung.

Selbst im Jahr 2024, sind wir mit den Mineralien für die erneuerbaren Energien bei «nur» 28 Millionen Tonnen, im Gegensatz zu den verbrannten 16 Milliarden Tonnen fossile Brennstoffe.

Dieser Vergleich soll nicht dazu führen, dass wir sorgsam mit jeder Art von Energie umzugehen haben. Und natürlich soll weiterhin stark daran gearbeitet werden, dass der Abbau von Ressourcen umweltschonend und menschenfreundlich umgesetzt werden kann. Der Umstieg von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren auf Elektrofahrzeuge ist keine magische Wunderwaffe und ebenfalls noch negative Folgen für die Natur und die Umwelt, aber eben weit weniger, als wenn wir einfach beim Verbrennen von fossilen Energieträgern bleiben. Wir alle können einen Beitrag, nach entsprechenden Möglichkeiten dazu leisten, denn jeder Beitrag zählt!