Das Design-Team von MINI und der Designer Paul Smith haben zusammen in einer Kokreation an einem neuen und nachhaltigem Design für den MINI Electric gearbeitet. Der MINI STRIP ist unter dem Leitmotiv „Simplicity, Transparency, Sustainability“ entstanden und zeigt inspirierende, aber auch ungewöhnliche, Ideen für eine nachhaltigere Herangehensweise an Automobildesign. Der ursprüngliche MINI Cooper SE wurde komplett entkernt und auf seine strukturelle Essenz reduziert. Danach wurden nur die Elemente definiert, implementiert und umgesetzt, die der Designer als absolut notwendig erachtete, wobei immer die Nachhaltigkeit im Vordergrund stand.

Es ist durchaus mutig von MINI, einen Designer die eigene Arbeit hinterfragen zu lassen und auch ohne Automobil-Design-Erfahrung an ein solche Thema heranzulassen. Aus meiner Sicht ein gelungenes Experiment und man dürfte bei MINI durchaus ein paar Ansätze mitnehmen.

Das Design – The perfect Imperfection.

Auch wenn der MINI Electric auf den ersten Blick unverämdert aussieht, so gibt es zahlreiche, auch verbesserte Details. Angefangen bei der Karosserie. Diese wurde bewusst nicht farbig lackiert, sondern im Rohzustand belassen und lediglich mit einem dünnen, transparenten Lackfilm vor Korrosion geschützt. Die verzinkten Stahl-Bleche zeigen bewusst Schleifspuren aus dem Werk und weisen so das Fahrzeug explizit als Gebrauchsgegenstand und robusten Alltagsbegleiter aus. Diesen bewusst roh wirkenden Oberflächeneffekt nannte Paul Smith auch „the perfect imperfection“.

Auffällig ist auch, dass der frisch gestaltete MINI Electric keine Chrom-Teile mehr hat und das gefällt mir sehr gut. Die Zeiten von Chrom sind bei MINI, auch aus Nachhaltigkeitsgründen, eh gezählt, hier bekommen wir schon mal einen Blick in die Zukunft.

Es sind auch mal Schrauben von aussen sichtbar, was die Tauschbarkeit und Demontage für das spätere Recycling offensichtlich zeigt und einfacher machen lässt. Das durchgehende Panoramadach bringt sehr viel Helligkeit in den MINI und lässt den Innenraum grösser erscheinen als er ist. Der Blick von oben zeigt ganz offen und transparent den Blick auf die Karosserie.

Auffällig anders ist auch die Front. Wie bei allen Elektroautos ist auch hier die Front geschlossen, jedoch wird ein Grill angedeutet. Mir gefällt das auffällige und grosse Design sehr gut. Besser als die glatten, unscheinbaren geschlossenen Varianten.

Radikale Reduktion im Interieur.

Der Innenraum vom MINI STRIP wurde radikale entschlackt auf fast alle Verkleidungsteile wurde bewusst verzichtet, so dass nun die Rohkarosse in einem intesiven Blau den Innenraum visuell dominiert.

Das Center Display wurde weggelassen, dafür an dessen Stelle eine Smartphone Halterung angebracht. Das Mobiltelefon verbindet sich automatisch mit dem Fahrzeug und wird zur medialen Schaltzentrale. Eine einleuchtende Idee, warum einen zusätzlichen Bildschirm verbauen, wenn wir eh das Smartphone immer dabei haben. Zusätzlich wird es während der Fahrt geladen und eslenkt uns auch weniger ab, wenn es während der Fahrt in erster Linie die Fahrzeugdaten anzeigen muss.  

Eine gelungene Design-Studie mit viel Potenzial.

Ich finde den Denkansatz vom MINI STRIP sehr gelungen. Ein bestehendes Modell in dessen Einfachheit neu gedacht und nur mit recycelten und umweltfreundlichen Materialien so umgesetzt, dass das ganze Fahrzeug und wieder in den Material-Kreislauf geschickt werden kann. Die Themen Einfachheit, Transparenz und Nachhaltigkeit wurden erfolgreich umgesetzt.

Ich wünsche mir, dass der MINI STRIP nicht nur als Design-Studie hier endet, sondern dass viele der kreativ gedachten Lösungen auch in Serien-Produktion einfliessen werden.