Der kalte Winter und Elektroautos sind keine Freunde. Aber auch der Sommer kann seine Tücken haben, wie ich kürzlich selbst erleben musste.

Elektrofahrzeuge, wie auch bei den Verbrennern, braucht es bei Kälte im Winter mehr Energie und darunter leidet die Effizienz. Das macht sich beim Elektroauto halt eher mit einer geringeren Reichweite bemerkbar. Beim Verbrenner muss man einfach öfter tanken. Aber auch der Sommer macht den Fahrzeugen zu schaffen.

Extreme Aussentemperaturen verringern die Leistung des Elektroautos

Im Winter muss die Batterie auf Betriebstemperatur aufgewärmt werden, was eine Einbusse an Effizienz und Reichweite bedeutet. Im Sommer muss die Batterie vor Überhitzung geschützt werden und das bedeutet, keine grossen Leistungsabrufe bei den Elektromotoren.

Persönlich habe ich vor kurzem diese Erfahrungen gemacht. An einem Tag mit rund 37 Grad Aussentemperatur habe ich einen Schnelllader angefahren. Die Ladestationen stehen im Freien, ungeschützt vor Witterung oder Sonneneinstrahlung. Während rund 30 Minuten habe ich die Batterien von rund 40 auf über 90 Prozent laden lassen. Während diesen 30 Minuten stand der MINI Electric an der prallen Sonne.

Ohne böse Vorahnung habe ich die Ladung unterbrochen, bin in den MINI gestiegen und wollte von der Raststätte runter auf die Autobahn fahren und da habe ich es bemerkt... Die Leistungsabgabe wurde, zum Schutz der Batterie, auf 25 Prozent gedrosselt. Das Beschleunigungspedal war voll durchgedrückt und in dem ich die Einfahrtsstrasse bis zum Ende ausgefahren bin, habe ich noch knapp die gewünschten 120 km/h erreicht.

Während der Autobahn-Fahrt hat sich die Leistungsbeschränkung nicht bemerkbar gemacht. Nach der Ausfahrt an einer Ampel hatte ich kurz Zeit den MINI ab- und wieder einzuschalten. Danach hatte ich wenigstens wieder 50 Prozent Leistung auf den Motoren.

Wie sich herausgestellt hat, hat die Kombination von 37 Grad in der prallen Sonne, mit heissem Asphalt, welcher die Wärme von unten verstärkte, und der Schnellladung, was ohnehin eine Belastung für die Batterien ist, zu diesem Schutzmechanismus beigetragen.

Es lohnt sich also an heissen Tagen, nach einer Schnellladung rasch auf der Instrumentenanzeige nicht nur die Ladezustandsanzeige (7) zu prüfen, sondern auch einen Blick auf die Leistungsanzeige (1) zu werfen. Wer auf eine Autobahn fährt, dem empfehle ich eine Mindestleistung von 50 Prozent. Sollte das noch nicht erreicht sein, dann die Ladung unterbrechen und den MINI möglichst in den Schatten bewegen und Zeit zum Abkühlen lassen.

Aus Erfahrung kann ich sagen, den MINI Cooper SE an der Sonne mit einem Normallader bis 22 kW zu laden, bringt keine Probleme mit der verringerten Leistung.

Überhaupt ist dieser Schutzmechanismus keine grosse Behinderung, kann aber im ersten Augenblick etwas verwirren, insbesondere wenn man kurz eine höhere Leistung abrufen möchte, wie in meinem Beispiel, wenn es um die zügige Beschleunigung für die Einfahrt auf eine Autobahn geht.

Davon abgesehen würde die verringerte Leistung für eine wesentlich höhere Reichweite führen. Es ist dennoch gut zu wissen, warum etwas passiert und was man allenfalls dagegen machen kann. Hast du schon mal so etwas erlebt?