Das Online-News-Magazin Watson hat kürzlich in einer anschaulichen Grafik aufgezeigt, warum Zürich’s Strassen vollgestopft sind und wie man es lösen könnte. Man hat den aus der Stadt fahrenden Verkehr Abends zwischen 17:00 und 17:30 Uhr gezählt hat folgende Erkenntnis gewonnen:

  • Während 30 Minuten fuhren 1044 Fahrzeuge über die Hardbrücke, raus aus Zürich.
  • In diesen 30 Minuten wurden 1280 Personen aus der Stadt transportiert.
  • In 81% der Fahrzeuge befand sich nur eine Person.
  • In 17% der Fahrzeuge befanden sich zwei Personen.
  • in nur 2% der Fahrzeuge befanden sich drei oder mehr Personen.

Es könnte viel anders aussehen. Nimmt man einen Streckenabschnitt von 200 Meter, so haben auf drei Spuren 100 Autos mit 123 Personen Platz unter Berücksichtigung der oben genannten Statistik. Diese 123 Personen hätten in einem Doppelgelenk-Bus oder einem Tram (Strassenbahn) Platz.

Verkehrschaos in Zürich

Keine Frage, früher oder später muss man auch in den Schweizer Städten reagieren. Während es in den USA gibt es Carpool Lanes, separate Spuren für Autos mit zwei oder mehr Insassen oder in Asien müssen Fahrer ohne weitere Insassen einen teuren Zoll bezahlen. Kein Wunder gibt es da inzwischen professionelle Beisitzer, meist arbeitslose Frauen, welche sich für die Fahrt bezahlen lassen…

Wie naheliegend die Lösung auch ist, entsprechend vielfältig sind die Ausreden, warum das mit dem Bus nicht funktioniert:

  • Man will unabhängig an- und zurückfahren können.
  • Vom Wohnort her ist es einfacher per Auto anzureisen als mit dem ÖV.
  • Ein Auto hat man sowieso schon, warum dann nicht für Fahrt zur Arbeit nutzen.
  • Man ist spontaner und kann bei der Rückreise auch mal einen Umweg fahren.

Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Auch ich nutze für Termine in Zürich lieber die Bahn, es sei denn, die Rückreise wird mangels Anschlüssen oder Ort zu kompliziert mit dem öffentlichen Verkehr. Vielleicht wäre es wirklich ein Anreiz, wenn Städte einen Road Pricing einführen würden und Autos mit nur einer Person mehr bezahlen müssten. Vielleicht würden dann auch die ganze Mitfahr-Portale neuen Aufschwung geniessen.

Wie seht ihr das? Wie lange können Zürich, Bern und Basel den Verkehr noch Schlucken?