Als leidenschaftlicher Blogger und Smartphone Benutzer der ersten Stunde war ich bei dieser Frage schon seit jeher hin und her gerissen: „Braucht ein Weblog eine eigene App?“

Placeit

Während mein Bauch eigentlich für eine eigene App zum Blogs war, hat sich der Kopf stets gewehrt und bisher gewonnen. Vielleicht ist es nun einmal an der Zeit, dass die Frage mit sachlichen Argumenten analysiert wird.

Zuerst einmal die negativen Aspekte:

  • Sehr viele Apps werden nur ein paar mal heruntergeladen und enden dann als App-Zombie in den Untiefen der App Stores.
  • Alle Informationen eines Weblogs können, mit einem Responsive Design, auch im Browser auf dem Smartphone wiedergegeben werden.
  • Eine App-Konzeption und das zugehörige Design mit guter Usability und Nutzerführung ist schwierig. Nichts für Laien.
  • Die App muss ständig weiterentwickelt werden für neue Endgeräte, neue Auflösungen und neue Betriebssysteme. Noch mehr Kosten!
  • Eine App die was hermacht ist nicht nur in der Konzeption aufwändig, sondern auch in der Umsetzung. Und Profis kosten Geld, viel Geld!
  • Die App muss Unterhalten werden. Meistens müssen die Inhalte für das Blog und zusätzlich für die App aufbereitet werden.
  • Push-Nachrichten nerven!

Aber es gibt auch positive Aspekte einer App:

  • Über eine App, bzw. Push-Nachrichten können Interessierte Blog-Leser sich aktuell informieren. Seien wir ehrlich, RSS hat sich als Standard nicht durchgesetzt und E-Mail-Newsletter für Blogs abonnieren längst nicht alle Interessierten.
  • Dank den Push-Nachrichten gelangen mehr Benutzer zum Blog.
  • Neue Möglichkeiten die Werbung auszuspielen, auch mit AdBlocker in den Browser.
  • Man kann sich in der Ausgabe der Infos auf relevante Inhalte für Mobile-Benutzer konzentrieren.

Unterm Strich können wir festhalten, es gibt den einen oder anderen (noch nicht erwiesen) Nutzen für die Mobile-Endbenutzer und den Blog-Betreiber. Dem gegenüber stehen hohe Kosten oder professionelle Fertigkeiten in Sachen Programmierung auf verschiedenen OS-Systemen, User Experience und Design. Gerade weil der tatsächliche Nutzen noch nicht bewiesen ist, insbesondere im Bezug auf die eigene Zielgruppe, fehlt auch das Vertrauen in die Investition. Klar gibt es Bausatz-Apps mit denen man RSS-Feeds in native Apps ziehen kann. Weil man mit den Bausatz-Apps aber sehr viele Anwendungsfälle abdecken möchte, endete es meistens in einem Urwald in Sachen Design und Usability…

Was denkt ihr? Hat ein WordPress-Blog das Potential bei der eigenen Zielgruppe eine erfolgreiche App einzuführen? Kann eine solche App den Mehrwert eines Blogs steigern? Für mehr Zugriffe, vielleicht sogar mehr Kommentare sorgen? Ich bin gespannt wie ihr darüber denkt.